Kaninchenzuchtverein R114
  Trächtigkeit
 
Paarung, Trächtigkeit und Geburt

Paarung:
Ein Kaninchen ist das ganze Jahr über Paarungsbereit. Vor allem unsere Hauskaninchen bekommen im Sommer, sowie im Winter Junge, wenn man sie lässt. Der Paarungsakt an sich dauert nur etwa 15 Sekunden, dem voran aber meist ein aufwendiger Werbeakt des Rammlers steht. Er buhlt um die Aufmerksamkeit des Kaninchenweibchens und versucht von allen Seiten seine Partnerin zu besteigen. Hat er dies geschafft und seine "Tat" vollbracht, sinkt er erschöpft mit einem Brummen zu Boden.
Um sich zwei Kaninchen paaren zu lassen, sollte die Paarung auf keinen Fall im Revier des Weibchens stattfinden, denn sie wird ihr Revier von dem "Eindringling" verteidigen wollen. Setzen Sie beide entweder in ein neutrales Außengehege, wo sie auch viel Platz haben, oder Sie setzten das Weibchen zu dem Rammler.

Trächtigkeit:
Ob das Kaninchen wirklich Trächtig geworden ist, kann man schwer feststelle. Einige Hinweise wären zum Beispiel, dass das Kaninchen meist eine Verhaltensänderung durch macht. Es kann sein, dass es zickiger wird oder aber auch schmusebedürftiger. Natürlich wird das Weibchen mit der Zeit auch einen weiteren Bauchumfang bekommen, was aber sehr schwer erkennbar ist. Gut erkennen kann man hingegen, dass auch die Zitzen des Kaninchens dicker werden. Ist die Trächtigkeit weit fortgeschritten, fängt das Kaninchen langsam an sich Fell aus zureißen und sich einen geeigneten Wurfplatz zu suchen. Eine Trächtigkeit dauert etwa 29 - 33 Tage.

Was Sie tun sollten:
Bieten Sie Ihrem Kaninchen ein "Höhle" an. Dann ist das Kaninchen, aber auch der Nachwuchs gut behütet. Nach etwa drei Wochen sollten Sie Ihrem Kaninchen reichlich Stroh und Heu anbieten, damit sie sich ihr Nest bauen kann. Bemerken Sie, dass sich Ihr Kaninchen schon Haare heraus reißt, verzichten Sie darauf Ihrem Stall zu säubern. Beachten Sie auch, dass Sie Ihr Kaninchen nicht mehr so oft hochheben und es nicht mehr stark strapazieren. Bieten Sie Ihrem Kaninchen stets frisches Wasser und nährstoffreiches Futter an. 

Geburt und Pflege:
Ihr Kaninchen wird ihre Junge wahrscheinlich nachts zur Welt bringen. In den meisten Fällen schafft Ihre werdende Mutter dies alleine. Nachdem sie geworfen hat, sollten Sie das Nest kontrollieren. Es ist ratsam Ihr Kaninchen dabei abzulenken, da sie vielleicht ihre Jungen beschützen würde. Nehmen Sie tote Junge und Nachgeburten aus dem Nest. Legen Sie herausgefallene Junge zurück, aber fassen Sie die Kleinen nicht unnötig viel an. Diese Kontollen sollten Sie auch die nächsten Tage beibehalten.

Kaninchenjunge:
Die Jungen kommen völlig nackt, blind und taub auf die Welt. Sie werden von der Mutter einmal täglich gesäugt. Besonders wichtig ist die Kolostralmilch, die direkt nach der Geburt von der Mutter abgegeben wird, da sie sehr eiweißreich ist und viele wichtige Schutzstoffe enthält.

» 4 Tage nach der Geburt bekommen sie erste Flaumhärchen
» 7 Tage nach der Geburt haben sie mehr "Fell"
» 9 Tage nach der Geburt öffnen sie die Augen
» 14 Tage nach der Geburt krabbeln sie aus dem Nest und haben dichtes Fell
» 21 Tage nach der Geburt dürfen sie Aufzuchtsfutter fressen
» 28 Tage nach der Geburt sind sie sehr selbstständig und erkunden alles
» 35 Tage nach der Geburt bekommen sie richtiges Futter
» 42 Tage nach der Geburt kann man sie abgeben. 

Handaufzucht der Jungen:
Müssen Sie eines oder alle Jungen per Hand aufziehen, ist das Wichtigste ein warmes, weiches Nest und der Schutz vor Umwelteinflüssen. Um die Jungen zweimal täglich zu füttern, kann man eine größere Einwegspritze mit einem Ventilgummi als Sauger benutzen. 
Kaninchen-Muttermilch ist besonders fett (16%), eiweißhaltig (12%) und nährstoffreich, hat aber einen niedrigen Milchzuckeranteil (2%). Am geeignetsten für die Fütterung der Jungen ist Katzenaufzuchtsmilch oder eine mit Vitaminen angereicherte Kondensmilch.
Die besondere Schwierigkeit der eigenhändigen Aufzucht liegt darin, dass der Sauginstinkt der Kaninchenbabys durch spezielle Duftstoffe in den Zitzen der Mutter hervorgerufen wird. Ist dieser Schlüsselreiz nicht vorhanden, kann man den Jungen nur mit Mühe etwas einflößen. Nach den Mahlzeiten müssen Sie den Jungen vorsichtig den Bauch in Richtung After massieren. Dies regt die Verdauung an und ersetzt das Lecken der Mutter.
Hat man die ersten 14 Tage erfolgreich überstanden, stehen die Chancen auf ein weiteres Leben für den Nachwuchs gut, da sie nun anfangen Heu zu fressen und am Körnerfutter zu knabbern. Zum Trinken sollte man eine Wasserschale hinstellen, aber zusätzlich das Stillen mit Milch noch fortsetzen. Im Normalfall werden Kaninchen 6 bis 8 Wochen gestillt, allerdings mit abnehmender Häufigkeit. Insgesamt sollten Sie die Jungen ein bis anderthatb Monate mit Milch füttern.
 
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